Ankläger, Beschwichtiger, Rationalisierer und Ablenker haben eins gemeinsam: je nachdem, in welchem Zusammenhang sie aufeinandertreffen können sie Gesprächssituationen ganz schön zur Eskalation bringen… deshalb hat Rolf Euch den Impuls letzte Woche gegeben die 4 Satir-Typen zu beobachten. Und beim Stichwort „Eskalation“ heiße ich Dich erst einmal
Herzlich Willkommen zum Emotional Connectivity Podcast der Talent Management Academy!
Kennst Du das? Im Meeting sitzt der Chef und als erstes steigt Dir der nach Deinem Empfinden überdimensionierte Geruch seines Rasierwassers in die Nase. Du würdest am liebsten sofort das Fenster aufreißen, doch bevor Du das tun kannst, sagt Dein Chef zu Dir vor der versammelten Runde: „Nehmen Sie sich mal ein Beispiel am Herrn S., der bringt in seiner Präsentation das Wesentliche immer auf den Punkt.“ Du merkst, wie Du mehr als in Wallung gerätst und die Gefühle, die Dich übermannen lassen Dich aufspringen und mit hoch rotem Kopf aus dem Raum rennen, natürlich mit Türknallen. Zurück bleibt das Gefühl bei Dir, Dich nicht im Griff gehabt zu haben und jetzt auch noch der Depp zu sein, über den die Kollegen was zu erzählen haben.
In bestimmten Situationen reagieren wir so, als ob bei uns der „rote Knopf“ gedrückt worden wäre. Und das funktioniert nur, wenn er vorhanden ist. Mit etwas Abstand gilt es, sich das Erlebte noch einmal vor Augen zu führen. Da kommt vielleicht so ein Gedanke wie „Wieso bin ich da so angesprungen?“ „Womit hat es zu tun?“ Nimm’ Dir genau für diese Reflektion etwas Zeit und spüre in Dich hinein, welche Emotionen da in Dir aufkamen. War es Wut, Angst oder Scham? Mach Dir bewusst, was genau Dich emotional getriggert hat und auch welche körperliche Reaktion Du gezeigt hast. Mit dem Bewusstmachen gelingt es eher, Emotionen einordnen und verstehen zu können, so dass Du beim nächsten Mal besser damit umgehen kannst.
Vielleicht ist diese Situation ja auch Auslöser für die Frage, inwiefern Du da überhaupt im richtigen Job bist. Perspektivwechsel kennst Du ja jetzt schon und als erwachsener Mensch bist Du natürlich in der Lage, Dich in Deinem Berufsleben neu zu orientieren. Alles eine Frage der ENT-SCHEIDUNG! Mit dieser Überlegung fühlst Du Dich gleich besser, denn schließlich willst Du nur eins: die Autonomie über Dein Leben.
Fazit: ein roter Knopf funktioniert deshalb, weil er in Dir ein negatives Erlebnis aus der Vergangenheit auslöst. Du wünschst Dir Wahlfreiheit, so dass der Raum zwischen Reiz = roter Knopf gedrückt durch Chef und Reaktion = aus dem Raum rennen und Türe knallen größer wird. Du kannst lernen damit umzugehen, indem Du als erstes schaust, was es mit Dir zu tun hat. Im zweiten Schritt kannst Du die dahinter liegenden Emotionen identifizieren und benennen. Das hilft für die Verarbeitung. Zu guter Letzt hilft es Dir, wenn Du Dir positive Erlebnisse schaffst zum Ausgleich und Deine Fähigkeiten zur Regulierung Deiner Gefühle besser nutzt. Da kommt doch wieder der Ablenker ins Spiel… „sind noch Kekse da?“ – mit diesem Typ als Reaktion auf Deinen Chef, ist das nicht komisch sich vorzustellen?!
Probier’ das einfach mal aus! Viel Spaß dabei!