Willkommen zum Emotional Connectivity Podcast der Talent Management Academy!
Rolf hat Dir im letzten Podcast wertvolle Hinweise zu Feedback gegeben und wie Du es ganz leicht umsetzen kannst.
Wie ist es denn gelaufen, welche Erfahrungen hast Du gemacht damit? Oftmals ist es herausfordernd konstruktiv negatives Feedback zu geben, insbesondere an Menschen, die einem am Herzen liegen oder aber auch an Vorgesetzte in Deinem Job,
die in der Hierarchie eine Stufe höher stehen als Du. Wenn Du versuchst die positive Absicht hinter dem jeweiligen Verhalten zu finden, kannst Du damit auch ins Feedback gehen und hinterfragen, inwiefern die Handlung von der ausführenden Person eigentlich so beabsichtigt war.
Die positive Absicht – wozu ist die denn eigentlich gut? Zunächst geht man hier von der grundsätzlichen Annahme aus,
dass jedes Verhalten positiv motiviert ist. Wenn sich ein Mensch „problematisch“ verhält, tut er das selten in böser Absicht.
Wenn er die Wahl hätte, würde er sich wahrscheinlich anders verhalten; denn oftmals steht ein Nutzen dahinter, der nicht
bewusst ist. Aus der Sicht von außen ist es deshalb sehr hilfreich, zwischen Absicht und Verhalten zu trennen.
Vielleicht ist das jeweilige Verhalten in einem bestimmten Kontext wenig hilfreich, doch ändert es grundsätzlich nichts am
positiven Wert der ausführenden Person. Der Mensch ist nicht deshalb wertlos, bloß weil er sich nicht angemessen verhält.
Lasst mich dazu ein Beispiel erzählen. Sicherlich ist Allen bewusst, dass Rauchen der Gesundheit schadet.
Warum rauchen Menschen dann? Weil es u.a. für sie einen Nutzen hat, ihr Verhalten ist positiv motiviert.
Eine positive Absicht hat nämlich nicht zwangsläufig positive Auswirkungen. Was also tun?
Vorsorglich Nikotinpflaster horten, damit die Zeit des Abgewöhnens leichter zu ertragen ist?
Der Körper mag ja ein paar Tage auf Nikotinentzug unwillig reagieren, doch viel wichtiger ist, was denn durch das Rauchen eigentlich sichergestellt wird. Ist es die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, weil man in der Raucherecke schließlich die besten Gespräche führt? Oder ist Rauchen gleichbedeutend mit Entspannung zwischendurch oder sich was Gutes tun am Feierabend?
Wenn die positive Absicht und der Nutzen dahinter klar werden, dann gilt es realistische Alternativen zu finden.
Welche Möglichkeiten gibt es noch für die Pause zwischendurch oder den entspannten Feierabend? Welche neue Routine kann stattdessen eingeübt werden? Dann heißt es nur noch ausprobieren und dran bleiben…denn Menschen treffen nicht etwa die falsche Wahl, sondern haben nicht ausreichend Wahlmöglichkeiten zur Verfügung.
Beobachte in dieser Woche mal insbesondere Verhaltensweisen von Mitmenschen, die Dich irritieren.
Finde heraus, was die positive Absicht sein könnte und übe Dich im konstruktiven Feedback. Viel Freude beim Tun!